Lehrgang „Kosmetische Rekonstruktion“ -Hygienische Versorgung für Verstorbene mit körperlichen Veränderungen
Carolin Henschel und Julian Schmitz haben am 22. und 23. Oktober 2016 an einem Lehrgang in dem Bundesausbildungszentrum der Bestatter in Münnerstadt zum Thema „Tipps und Tricks – Kosmetische Rekonstruktion“ erfolgreich teilgenommen. Dies ist ein praxisbezogenes Seminar zur Auffrischung und Vertiefungen des bereits erworbenen Fachwissens mit anschließendem Zertifikat. Der Dozent Heiko Mächerle (Thanatopraktiker) leitete den Kurs. Durch seine umfassende Ausbildung und langjährige Erfahrung konnten unsere beiden Kollegen sehr viel von Herrn Mächerle lernen. Wir freuen uns, dass sie das neue Wissen ab sofort mit in unserem Unternehmen einbringen können.
In dem Kurs ging es um folgende Inhalte:
• Hygienische Versorgung zur offenen Aufbahrung
• Tipps zur Anwendung von diversen Spezialprodukten
• Kosmetische Rekonstruktion von Wunden und Zugängen
• Arbeiten mit verschiedenen Wachsarten
• Einsatz und Anwendung verschiedener Kosmetikprodukte
• Pflegemöglichkeiten der Haut von Verstorbenen
• Einsatz und Anwendung verschiedener Kosmetikverfahren
• Rechtliche Vorschriften für die hygienische Versorgung
• Möglichkeiten der thanatopraktischen Behandlung, durchgeführt von einem geprüften Thanatopraktiker
• Innere und äußere Desinfektion von Verstorbenen für die offene Aufbahrung
Das Erlernte können sie in der Zukunft bei uns (in unserem Hause) anwenden und vielen Familien einen würdigen Abschied am offenen Sarg auch ermöglichen. Wenn durch diese Fortbildung eine Aufbahrung einer verstorbenen Person z.B. nach einem Unfall ermöglicht wird, dann hat der Kurs auf jeden Fall etwas gutes bewirkt. Unsere Erfahrung zeigt, dass eine offene Abschiednahme trauerpsychologisch sehr wertvoll und unterstützend ist. Die Abschiednahme kann einen plötzlich eingetretenen Sterbefall oder auch den Verlust eines jüngeren Menschens begreifbarer machen. Dies entscheidet jeder jedoch für sich ganz allein.
Dieser Kurs soll auf das Grundwissen der Ausbildung aufbauen und die Qualität unserer Arbeit noch weiter verbessern.
Um die Verstorbenenversorgung noch weiter zu perfektionieren könnte man noch eine weitere Ausbildung zum Thanatopraktiker machen. Dies ist eine Weiterbildung, die sich mit der Versorgung, Rekonstruktion und Einbalsamierung Verstorbener befasst. Je nach Spezialgebiet arbeiten wir mit verschiedenen Thanatopraktikern zusammen, die uns in solch einem Fall unterstützen können. Ebenfalls ist auch für die Auslandsüberführung oft eine thanatopraktische Behandlung von Bedeutung.
Vielen Dank an Heiko Mächerle, der den Kurs organisiert und geleitet hat und an Julian Schmitz und Carolin Henschel, die sich mit hohen Einsatz engagiert haben.
Ich kann mich noch an die Bestattung meines Opas erinnern. Am Morgen als er gestorben ist haben wir ihn noch einmal gesehen. Er sah wirklich so aus als hätte sein Geist ihn verlassen. Wir hatten einen Offenen Sag bei der Trauerfeier und ich muss sagen, er sah dann wieder viel besser aus, nach dem er Kosmetisch Rekonstruiert wurde. Das tat dann gut ihn noch einmal „normal“ zusehen. Am Ende wurde er verbrannt aber jetzt habe ich ihn so zurecht gemacht in Erinnerung.
Meine Frau ist vor kurzen verstorben, was sehr überraschend war. Es ist bei uns Tradition einen offenen Sarg bei der Trauerfeier zu habe. Natürlich werden diese dann Kosmetisch hergerichtet besonders damit die Kinder ein gutes Bild in Erinnerung haben. Ich habe einen großen Respekt vor dieser Arbeit und bin auch sehr dankbar dafür ! Danke für Ihrer Arbeit!
Ich denke, dass im Anschluss an die Ausbildung eine Weiterbildung durchaus sinnvoll sein kann. Fundierte Fachkenntnis im Bereich der Einbalsamierung und Rekonstruktion können zielführend sein. Wie Sie bereits anführen, kann man dadurch die Verstorbenenversorgung optimieren und ein Thanatopraktiker werden. Vielen Dank!