Trauernden richtig helfen
Am Samstag, den 22. Februar 2020 ist ein Zeitungsartikel mit dem Thema „Trauernden richtig helfen“ erschienen. Hier gibt Bernd Henschel Tipps zum Thema.
Trauernden richtig helfen
Was tun, wenn in der Familie oder im Kreise der Bekannten oder Kollegen jemand verstorben ist? Vielen fällt es schwer, auf die Hinterbliebenen zuzugehen, denn die Trauernden sind aus der Bahn geworfen. Ihre Sicherheiten schwimmen weg, ihr Leben wird auf den Kopf gestellt. „Wie soll es nur weitergehen?“ fragen sie sich. „Wie kann ich den Trauernden helfen“, fragen sich viele Bekannte, Kollegen und entferntere Verwandte, „aber ohne etwas falsch zu machen?“ Vielen fällt es schwer, die richtigen Worte dafür zu finden. In den Momenten, in denen wir besonders fürsorglich sein wollen, müssen wir besonders sorgfältig bei der Wortwahl sein.
Wenn wir mit einer trauernden Person sprechen, sollten unsere Aufmerksamkeit vor allem ihr gelten, ihr ruhig zuhören und ihr Verständnis und Aufmerksamkeit entgegenbringen
„Trauen Sie sich, mit den Trauernden zu sprechen und sprechen Sie offen mit Ihnen“, rät Bernd Henschel. Man soll aber nicht besserwisserisch mit der Tür ins Haus fallen mit Sätzen wie „Ich weiß wie es Dir geht“ oder „Er ist jetzt an einem besseren Ort“, rät der Seniorchef des Bestattungshauses Henschel.
Man sollte auf die Trauernden zugehen und einfach da sein. Fragen Sie ganz offen, wie man in dieser Situation helfen kann. Sei es ein Spaziergang am See, sei es bei den erforderlichen Abläufen oder Hilfe im Alltagsleben wie Einkäufe erledigen. So kann zum Beispiel das Beschriften von Trauerumschlägen schon sehr hilfreich sein. Das ist eine formale Arbeit, bei der Sie auch über den Verstorbenen sprechen können, wie viele ihn kannten, wie viele Freunde er hatte, was man alles Schönes mit ihm erlebt hatte usw.
Offen über die schwere Situationen zu sprechen heißt auch, dass Helfer zugeben dürfen, dass es eine schwere Situation für sie ist, dass sie sich unsicher im Umgang mit den Hinterbliebenen fühlen. Aber dass sie für die Hinterbliebenen da sein wollen. Offene Fragen helfen dabei mehr als bloße Vorschläge: In solchen Momenten geht ziemlich viel in einem vor. Wie geht es dir jetzt nach dem Tod von ……, und wie geht es den anderen Angehörigen? Was waren besonders schöne Erlebnisse mit ihm, was hast Du an ihm bewundert, was hat seinen Charakter ausgemacht. Und: Wie und womit kann ich Dir helfen? „Es geht also darum, im gemeinsamen Gespräch herauszufinden, was den Hinterbliebenen in Momenten der Trauer besonders viel Kraft geben kann“, fasst Henschel zusammen.
Nicht zuletzt ist es möglich, sich professionelle Hilfe holen. Das gilt sowohl für die engsten Angehörigen als auch für alle anderen, die den Verstorbenen in seinem Leben begleitet hatten und die ihn nun schmerzlich vermissen. Professionelle Trauerbegleitung wird inzwischen in vielen Orten, auch in Garbsen, angeboten.
Aber jeder Mensch tickt anders. Dem einen hilft es, wenn ihm „lästige Dinge“ abgenommen werden. Anderen tut es gerade jetzt gut, im Garten zu arbeiten oder im Verein aktiv zu bleiben, also Dinge zu tun, die einem auch sonst gut tun. Juniorchef Björn Henschel etwa powert sich beim Sport aus und Bernd Henschel geht mit seinem Hund spazieren. Er weiß: „Viele wollen in der Trauerzeit mehr Zeit mit der Familie verbringen als sonst.“ Manche wollen gerade in der Trauerzeit am Vereinsleben teilnehmen oder finden Halt in den Regelmäßigkeiten von Arbeit und Haushalt. Man sollte also in sich hineinhorchen, was den Hinterbliebenen wirklich hilft – oder einfach fragen und seine Hilfe anbieten.
Manchmal dauert es Jahre, bis die Hinterbliebenen den Tod verkraftet haben. Feiertage oder Jahrestags können die Trauernden wieder aufwühlen. Deshalb rät Henschel, nicht nur fünf bis sechs Wochen nach dem Tod an die Hinterbliebenen zu denken. Die meisten sind dann wieder zur Tagesordnung übergegangen. Auch danach wird der Verstorbene oft noch schmerzlich vermisst. Wer dann auf die Trauernden zugeht und ihnen beisteht und seine Hilfe anbietet, hilft ihnen in besonderem Maße. Man zeigt ihnen konkret, dass sie nicht alleine sind, und hilft, auf Dauer mit dem Verlust umzugehen.
Der Verstorbene bleibt stets ein Teil der Lebensgeschichte der Trauernden. Deshalb ist die Botschaft einer mitfühlenden, angemessenen Hilfe: „Ein so besonderer Mensch wird immer ein Teil von dir sein.“
Vielen Dank an die Umschau für den Artikel zum Thema „Trauernden richtig helfen“
Wenn Sie weitere Fragen zum Thema „Trauernden richtig helfen“ haben, dann sprechen Sie uns gern an. Wir helfen, wenn Sie uns brauchen.
Ihr Henschelteam
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